
Aufbau eines interkulturellen Begegnungsortes
Das Ziel des Begegnungsortes ist es, der interkulturellen Arbeit in Oberhausen-Mitte Struktur und Sichtbarkeit zu geben. Gemeinsam wird Raum geschaffen für Gespräche, Gesellschaft und Aktivitäten. So entsteht ein “Bestpractice”-Modell, das als Leitfaden dienen kann.
Die Vorteile eines interkulturellen Begegnungsortes
Oberhausen wird geprägt durch eine, seit seiner Entstehung fortdauernde Immigrationsgeschichte. Das spiegelt sich nicht nur in der bunten Gesellschaft wider, sondern auch in den vielfältigen bereits bestehenden Angeboten. Es mangelt daher keineswegs an Angeboten, Herausforderungen entstehen eher durch die fehlende Zusammenarbeit von Akteur:innen. So kam es z.B. zu Angebotsdopplungen anstelle von synergetischen Kooperationen.
Um die Initiativen besser zu vernetzen erfolgt im Rahmen des Projektes EPIC – European Platform of Integrating Cities (2021-2022), das von kitev in Zusammenarbeit mit dem Büro für Interkultur umgesetzt wird, ein Mapping in einer digitalen Plattform. Diese vorausgegangene Arbeit soll für Creative City genutzt und im Prozess der hier stattfindenden Projekte ergänzt werden.
Neben einer Plattform zur digitalen Vernetzung spielt auch eine weitere Komponente eine essenzielle Rolle für die Kooperation interkultureller Initiativen: ein Begegnungsort. Die persönliche Begegnung ermöglicht, unserer Erfahrung nach, den nachhaltigsten uns zielführendsten zwischenmenschlichen Kontakt. Um dieser Kommunikation Raum zu geben, bedarf es einen gemeinsamen öffentlichen Ort, der zugleich allen verfügbar ist und auch temporär intern als (Schutz-)Raum genutzt werden kann.
Wir sprechen den digitalen Kommunikationskanälen ihre Bedeutung natürlich nicht ab. Wichtig sind diese Kanäle z.B. um dem Begegnungsort Sichtbarkeit zu verschaffen und gemeinsam mit der Zielgruppe Einladungen auszusprechen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele der Gruppen, die wir erreichen möchten, intern oft sehr gut digital vernetzt sind. Um interkulturelle, gruppenübergreifende Kommunikation zu ermöglichen, setzen wir allerdings auf einen gemeinsam getragenen Ort für Live-Begegnungen.
Die Umsetzung und die Rolle von Creative City
Durch Erfahrungen, die wir in langjähriger Projektarbeit im Quartier, speziell im Aufbau interkultureller Begegnungsorte, gesammelt haben, lebt ein solcher Ort durch eine Anhäufung von Angeboten und die Aneignung von Räumen durch die Zielgruppe selbst. Gut geeignet hierfür ist der durch kitev jüngst renovierte LEERSTAND, ein zuvor 15 Jahre leerstehendes Ladenlokal im Oberhausener Hbf. Für Creative City bieten wir diesen Raum als zentralen Ort der Begegnung und Kommunikation an.
In Form berufsorientierter Workshops für Menschen in Duldung und Gestattung wurde der LEERSTAND weiter gestaltet. Ein zweimal wöchentlich stattfindendes Beratungscafé lädt Menschen jeder Herkunft ein, den LEERSTAND zu besuchen. Vor Ort gibt es bereits neben professioneller Beratungen u.a. durch die Caritas und das Oberhausener Zentrum für Ausbildung und Qualifikation (ZAQ) Raum für Gespräche und Begegnungen bei internationaler Küche. Die Form der Workshops, Beratungen und flankierender kreativer Angebote soll im Rahmen von Creative City optimiert und weiter erprobt werden.

Bearbeitung durch
kitev
kitev (Kultur im Turm e.V.) wurde 2006 von Ateliers Stark und Tank-FX gegründet und ist ein Labor für ausgefallene Interventionen, beheimatet im Wasserturm des Oberhausener Hauptbahnhofs.
Projekt-Laufzeit
August 2023 bis voraussichtlich August 2025