Gemeinsam Essen, Trinken, Feiern

Refugees‘ Kitchen ist ein Küchenmobil, das in Zusammenarbeit von Künstler:innen und Geflüchteten geplant, gebaut und betrieben wird. Anschließend rollt sie von Stadt zu Stadt und beleuchtet die Regionen, aus denen die Zuflucht-Suchenden geflohen sind – kulinarisch sowie mit Programm: Konzerte, Vorträge, etc.

 

Die Entstehung von Refugees‘ Kitchen

Hier in Oberhausen und insbesondere im Stadtteil Oberhausen-Mitte besitzt ein großer Anteil der Einwohner:innen eine (zusätzliche) ausländische Staatsangehörigkeit. In dieser Vielfalt liegt ein immenser Pool an Wissen und Erfahrung, der in den alltäglichen Strukturen oft keinen Platz findet. Dies gilt es zu ändern und das Potenzial zu nutzen. Hierfür möchten wir eine Struktur schaffen, die es erlaubt, wertvolles Wissen außerhalb der institutionellen Bildungs- und Medienlandschaft weiterzugeben, verschiedene Kulturen einander näherzubringen, gelebte Geschichten zu erzählen und gemeinsam neue zu schreiben. Die Umsetzung erfolgt durch ein Team, das sich zusammensetzt aus Mitarbeiter:innen mit langjähriger Erfahrung in diversen Projekten von kitev und Partner:innen, sowie neu zu gewinnenden Mitarbeiter:innen, wie insbesondere erst seit kurzem in Oberhausen lebende Menschen.

Aber wie bringt man Menschen einander näher, ohne, dass diese eine gemeinsame gesprochene Sprache teilen?

Aus der langjährigen Erfahrung unseres Partners kitev im Bereich interkultureller Arbeit haben sich zwei verlässliche Komponenten immer wieder als zielführend erwiesen: Essen und Musik. Aus projektbegleitenden gemeinschaftlichen Kochevents ist 2015 ein inzwischen mehrfach ausgezeichnetes Projekt entstanden: die Refugees’ Kitchen. Ein in gemeinsamer Arbeit mit Künstler:innen und Geflüchteten entstandenes Küchenmobil, das neben der Ausgabe internationaler Gerichte vor allem eine Plattform für Diskussionen, Konzerte und Vorträge bietet. Vortragende und Küchenchef:innen sind hier Geflüchtete selbst, die so neben dem kulinarischen Aspekt ihrer Heimat auch immer Fakten und politische Hintergrundinformationen zu aktuellen Krisen, Kriegen, Regierungssystemen und Geschichten liefern können.

 

Die Zukunft von Refugees‘ Kitchen

Aktuell lebt die Refugees’ Kitchen als sehr geschätztes Catering weiter, das Rahmenprogramm musste jedoch aufgrund mangelnder Ressourcen gekürzt werden. Ziel ist es nun, die schon bestehenden Erfahrungen aus dem Projekt Refugees’ Kitchen zu sammeln und darauf basierend ein neues Projekt aufzusetzen. Ein neues Team soll etabliert werden, bestehend aus einem festen Organisationskern und einer Gruppe an Freiwilligen, die im Wechsel verschiedene internationale Küche anbieten und ein entsprechendes informierendes Rahmenprogramm planen. Um dem neuen Projekt zu einen bestmöglichen Start zu verhelfen, sollen die Erfahrungen die von dem Team gesammelt wurden, das an der Erschaffung von Refugees‘ Kitchen beteiligt war, weitergegeben werden. Um diesen Wissenstransfer zwischen dem ursprünglichen Team und neuen Engagierten zu ermöglichen sind mehrere Workshops geplant.

Die alte mobile Küche von Refugees‘ Kitchen wurde von einem industriegeschichtlichen Oldtimer-Fahrzeug getragen. Für die neue soll, auch mithilfe der Kompetenzen von Fraunhofer UMSICHT, eine ökologisch nachhaltige Reiselösung entwickelt und realisiert werden. Auch enthält die neue Struktur ein professionelles Management der mobilen Küche. Dies garantiert die langfristige Etablierung des Angebots, dessen Einsätze (inklusive Entlohnung aller je konkret Mitwirkenden) sich durch Fixpreisbuchungen oder/und Verkauf des Essens ökonomisch selbständig tragen.

Projekt-Laufzeit

August 2023 bis voraussichtlich August 2025